Wir wissen von unseren Gedanken nur dann, haben nur dann bestimmte, wirkliche Gedanken, wenn wir ihnen die Form der Gegenständlichkeit, des Unterschiedenseins von unserer Innerlichkeit, also die Gestalt der Äußerlichkeit geben, und zwar einer solchen Äußerlichkeit, die zugleich das Gepräge der höchsten Innerlichkeit trägt.  Ein so innerliches Äußerliches ist allein der artikulierte Ton, das Wort. Ohne Worte denken zu wollen, wie Mesmer einmal versucht hat, erscheint daher als eine Unvernunft, die jenen Mann, seiner Versicherung nach, beinahe zum Wahnsinn geführt hätte. Es ist aber auch lächerlich, das Gebundensein des Gedankens an das Wort für einen Mangel des ersteren und für ein Unglück anzusehen; denn obgleich man gewöhnlich meint, das Unaussprechliche sei gerade das Vortrefflichste, so hat diese von der Eitelkeit gehegte Meinung doch gar keinen Grund, da das Unaussprechliche in Wahrheit nur etwas Trübes, Gärendes ist, das erst, wenn es zu Worte zu kommen vermag, Klarheit gewinnt. Das Wort gibt demnach den Gedanken ihr würdigstes und wahrhaftestes Dasein.

GEORG WILHELM FRIEDRICH HEGEL – Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse – Dritter Teil – Die Philosophie des Geistes (1830) p. 280

 

(Nous n’avons connaissance de nos pensées, nous n’avons de pensées tout à fait déterminées et achevées que lorsque nous en faisons des objets distincts de nous mêmes, mais sous une forme qui nous soit au plus haut point intime. Une forme si intime ne peut être que le son articulé, le mot. Vouloir penser sans paroles, comme l’a tenté une fois Mesmer, relève de la déraison, déraison qui faillit bien entraîner ledit Mesmer, de son propre aveu, jusqu’à la démence. Mais il est tout aussi ridicule de voir dans le lien qui l’unit au mot, une insuffisance de la pensée et un inconvénient; car quoiqu’il soit assez commun de faire grand cas de l’ineffable comme étant ce qu’il y a de plus élevé, cette opinion n’en est pas moins vaine et sans aucun fondement, puisque l’ineffable n’est en vérité que quelque chose de flou, à l’état de fermentation, qui n’acquiert la clarté qu’une fois en mesure de parvenir au mot. C’est par conséquent le mot qui donne aux pensées leur existence la plus digne et la plus véritable.)